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1931 – kein leichtes Jahr


Wer 1931 auf die Welt kommt, hat einen schwierigen Start. Wie soll man da Zukunftshoffnung oder Optimismus entwickeln angesichts 6 Mio Arbeitslose, massenhaften Geschäftskonkursen, Zusammenbruch aller großen Banken, Hunger, Verlust aller Zukunftshoffnungen, Weltwirtschaftskrise weltweit. Und dann der permanente politische Streit, Nationalsozialisten gegen Kommunisten und Sozialdemokraten, erbitterter Hass, jede Woche Tote bei schweren Krawallen. In Braunschweig marschiert eine unverhüllte Drohkulisse von 100.000 SA-Leuten auf. Und wer genau hinsieht, als Demokrat, den ergreift unwillkürlich Furcht: Schleichend sickert der Rechtsextremismus in die Gesellschaft, dominiert Richterämter, Verwaltung, manchmal sogar Polizei und höchste politische Funktionen.

Und weit mehr noch: was steht diesem Kind bevor. Zwei Jahr später die Machtergreifung. Haß, Hetze, Menschenverachtung, Großmannssucht und der Wille zum Krieg werden Regierungspolitik, wandern in Schulbücher und Gesetzestexte. Offen seine Meinung sagen, gegen das Regime: lebensgefährlich. Lebensgefährlich ist es auch, als Jude in diesem Land zu leben oder als Mensch mit einer Behinderung.
Und dann der Krieg, acht Jahre später.