Ausstellung zu den Schülerprotesten 1968–1972

Vor 50 Jahren rebellierten Schülerinnen und Schüler in ganz Westdeutschland. Die speziell für Schüler:innen entwickelte Ausstellung zu einem unbekannten Massenphänomen wurde 2018/2019 u.a. in Frankfurt am Main, im Schulmuseum Nürnberg, in der Lehrerakademie in Dillingen, in München und in Burghausen/Oberbayern gezeigt. Im April 2020 wird die Ausstellung ein letztes Mal zu sehen sein, diesmal in der Universitätsbibliothek in Erlangen.

Die Ausstellung richtet sich an Schülerinnen und Schüler von Mittelschulen, Realschulen und Gymnasien sowie an Besucher:innen allgemein. In den Blick genommen werden exemplarisch Gymnasien in Nürnberg, Fürth, Erlangen und Frankfurt am Main in den Blick.

Hier ein Blick in die Ausstellung, wie sie im Sommer/Herbst 2018 im Schulmuseum/Museum Industriekultur präsentiert wurde.

Sie wehren sich gegen prügelnde Lehrer:innen, Demütigungen und Willkür, aber auch gegen die Zensur ihrer Schülerzeitungen. Sie fordern moderne Lehrmethoden, wollen die Hitler-Diktatur, politische Themen und sexuelle Aufklärung als Unterrichtsinhalte. Und sie kämpfen für die Demokratie – innerhalb und außerhalb ihrer Schulen. Ihre Methoden sind phantasievoll, manchmal wenig zimperlich: brennende Klassenbücher, besetzte Schulämter und Straßenbahnen, Provokationen, aber auch die Haarlänge, Kleidermode und Musik. Neben der rebellierenden Studierendenschaft proben vor 50 Jahren auch die Schülerinnen und Schüler den Aufstand. Klassenzimmer werden zur Kampfzone, Eltern und Politik geschickt instrumentalisiert. Wieder und wieder wird die Revolte der Schüler:innen zwischen 1968 und 1972 in den Medien diskutiert, manchmal auch im Bayerischen Landtag.

Im Mittelpunkt steht der Vergleich der beiden Ballungsräume Nürnberg/Erlangen/Fürth und Frankfurt am Main – ein Zentrum der Schüler:innen- und Studierendenrevolte in Westdeutschland. Die Ausstellung geht dem heute eher unbekannten Massenphänomen nach, den Zielen und Beweggründen, dem historischen Hintergrund und dem erstaunlichen Erfolg des Phänomens.

Die Ausstellung verbindet konventionelle Ausstellungseinheiten mit einem Lernlaborbereich, in dem sich Schüler:innen und Besucher:innen allgemein die Themen anhand von historischen Objekten selbsttätig und in besonders intensiver Form erschließen können. Gezeigt werden Tagebücher, Briefe, Schuldokumente, Fotografien oder auch Schulaufsätze. Multimediale Tablets und Hörstationen bieten Zugang zu einer Vielzahl von Zeitzeugenberichten und Originaltonbandaufnahmen.

Konzeption
Das Projekt ist eine Initiative des Schulmuseums Nürnberg und der Zentralkustodie der Universität Erlangen-Nürnberg in Kooperation mit der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit und dem Museum für Kommunikation Frankfurt. Die Tablets wurden durch das Institut für Lern-Innovation (ILI) der FAU entwickelt.

 

Allgemeine Führung mit historischem Unterricht (für Schüler:innen & Jugendliche)

Unsere Dauerausstellung im Schulmuseum im Museum Industriekultur ist vom 27. November 2023 bis Ende 2025 geschlossen. In dieser Zeit wird das gesamte Gebäude bausaniert.
Damit entfallen auch alle Führungen und Angebote in der Dauerausstellung.
Das Schulmuseum ist jedoch weiterhin präsent: mit allgemeinen Angeboten für Schulen und auch mit den Lernlaboren. Zugleich entwickeln wir in dieser Zeit unsere Dauerausstellung neu – zusammen mit Schüler:innen, Lehrkräften und Wissenschaftler:innen.

Wie prägte Schule Kinder und Jugendliche und ihren Alltag vor 50 oder auch vor 100 Jahren? Eine Führung durch das Museum wird mit einem historischen Unterricht in einem original eingerichteten Klassenzimmer aus dem Jahre 1900 verbunden.

Die Führung orientiert sich am Alter und an den Interessen unserer Besucherinnen und Besucher und bietet vielfältige Einblicke in die Kindheit früher durch Rollenspiele und originale historische Gegenstände (für Schülerinnen und Schüler, bzw. jüngere Besucher) oder auch im gemeinsamen Gespräch (erwachsene Besucher).

Gewählt werden kann auch die Epoche: die Zeit der Industrialisierung (Mitte 19. Jahrhundert), des deutschen Kaiserreichs oder auch des Ersten Weltkriegs.

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