Schulmuseum-Logo-white

Gemeinsam


Der Vorstand des Schulmuseum-Fördervereins 2006.
Von links: Max Liedtke, Walter Lang, Dieter Rossmeissl, Michael Schneider, Annette Scheunpflug, Karel Tschacher, Manfred Schreiner, Jürgen Bauch.

Einige Erinnerungen an die gemeinsame Arbeit über so viele Jahre hinweg:

Menschenfreund
Arbeitstier
Xylophonspieler
Lebenskünstler
Intellektueller
Ehrenwertpreisträger
Düsseldorf-Fan
Tausendsassa
Knabenchorförderer
EinwertvollerFreundfürmich

Klaus Wenzel, Ehrenpräsident BLLV

Liedtke kennt keinen Stress!
Er war ausersehen, bei der offiziellen Trauerfeier für Wilhelm Ebert in der Münchner Hofkirche die Laudatio zu halten. Wie üblich chauffierte er uns, eine Kollegin und mich, in seinem bequemen Auto zum „Tatort“. In München war ein Dauerstau, selbst das Navi  konnte uns nicht mehr helfen und schickte uns immer wieder in die gleiche Dauerschleife. Wenige Minuten vor Beginn der Trauerfeier, Liedtke ganz ruhig zu mir: „Du hast doch mal  beim BLLV in München gearbeitet, jetzt übernimm mal die Führung!“ Mit mehr Glück als Verstand fand ich die Zufahrt zu dem von uns vorgesehenen Parkhaus, doch diese Zufahrt war  von mehreren Polizeibeamten abgesperrt. Auf meine sehr aufgeregt vorgetragene Bitte , „wir wollen nur in das Parkhaus da vorne, es ist für uns sehr dringend, denn der Herr neben mir muss in wenigen Minuten bei einem Staatsakt eine wichtige Rede halten“ antwortete ein Polizeibeamter, „sie können hier nicht durch, die Gegend und besonders das Parkhaus ist abgeriegelt, wir müssen dort eine Person festnehmen, das kann länger dauern“ Darauf Liedtke seelenruhig zur Kollegin, „übernimm du das Auto und komme nach, wir beide gehen zu Fuß und heben dir einen Platz auf.“
Gesagt, getan, gerade noch pünktlich hielt Liedtke seelenruhig eine großartige Trauerrede.

Manfred Schreiner, ehem. Schulamtsleiter Volks-/Sonderschulen Nürnberg

Max Liedtke schätzte bei seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern volles Engagement, Kreativität und – was viele nicht wissen: Humor.
Einen kleinen Scherz in der Kaffeepause konterte er mit einem Feuerwerk witziger Ideen, z. B. einer kleinen Publikation (pro domo, nicht in der Publikationsliste) sowie einem “streng wissenschaftlichen” Vortrag in der Sitzung des Fakultätskollegiums zur „Schulpflicht bei Hühnern“. Doch überwiegend war er ernst. In der deutschen und europäischen Schulmuseumsszene der 80-er und 90-er Jahre war er der wissenschaftliche Leuchtturm, der vielen Orientierung und Halt gab. Mir war er Vorgesetzter, akademischer Lehrer und schließlich bis heute ein guter Freund.

Michael Schneider, früherer Leiter des Schulmuseums


Max Liedtke: kein Geburtstag – nur 90 Jahre –
und ein Leben voll beeindruckender  Persönlichkeit

Eigentlich hat Max Liedtke seit langem keinen Geburtstag mehr. Er feiert stattdessen jeweils am 8. März den Weltfrauentag. Und das ist typisch für ihn: zurücktreten  (wobei er ohnehin im Zentrum steht), verschmitzt-humorvoll sein (und es trotzdem ernst meinen), anerkannter Wissenschaftler sein (ohne die Ironie als Stilmittel zu vergessen), Mensch sein (den auch Nathan als großartiges Beispiel dafür anerkannt hätte).
Getroffen haben wir uns zum ersten Mal, als sein Sohn Schüler bei mir am Röthenbacher Gymnasium war. Wir hatten für den „Projekttag“ einen „Computer“ in die Klassenzimmertür eingebaut, der (mit fleißigen Schülern im Zimmer) eingeworfene Fragen beantwortete. Mit einer kamen die Kids vorsorglich zu mir, weil ihnen keine passende Lösung einfiel: „Wie schafft man die Schule am schnellsten ab?“ Fragesteller war, wie die Lehrer-Recherche ergab, Vater Max Liedtke. Das muss in den 80-ern des letzten Jahrhunderts gewesen sein.

Seither haben wir immer engere Fäden geknüpft, vor allem über das Schulmuseum. Nur beim Umzug vom Schulhaus am Paniersplatz ins Museum Industriekultur waren wir – zeitungsöffentlich! – uneins: er als Gründer des Museums, ich als Stadtrat. Aber wir haben uns wieder gefunden, vielleicht auch, weil wir uns trotz des Konflikts nie verloren haben.

Max Liedtkes Verdienste aufzuzählen ist anderswo ein besserer Platz: seine Orden und Ehrungen, sein riesiges wissenschaftliches Werk, sein soziales und kulturelles Engagement und vor allem der humane Impetus, der seine Persönlichkeit prägt.

Herzlichen Glückwunsch also zum Weltfrauentag, lieber Max, und ein glückliches weiteres Jahrzehnt! Das wäre Glück für dich – und für uns.

Dieter Rossmeissl
Ehem. Dezernent für Bildung, Kultur und Jugend der Stadt Erlangen und langjähriger Vorsitzender des Fördervereins des Schulmuseums

Lieber Herr Liedtke,
mit Ihrem unermüdlichem Engagement haben Sie das Schulmuseum immer wohlwollend unterstützt. In der Zeit, in der ich für das Museum Verantwortung trug, haben Sie das Museum und die Sammlung mit Ihrem Wissen und Ihrer Energie begleitet und viele wichtige Impulse gesetzt. Haben Sie herzlichen DANK dafür!
Mit allen guten Wünschen
Ihre Annette Scheunpflug

2001-2012 Lehrstuhlinhaberin für Allgemeine Pädagogik an der Universität Erlangen-Nürnberg

Als ehemaliger Doktorand kann ich mich kurz fassen: Im Zuge einer Promotion von Prof. Dr. Max Liedtke in die höheren akademischen Weihen der Pädagogik eingeführt zu werden ist ein Stück weit so, als würde einem Picasso das Malen beibringen.

Dr. Christian Hruschka

Max Liedtke – der Prototyp des umfassend gebildeten, interessierten und engagierten Pädagogen und Wissenschaftlers. Die Arbeit mit ihm – stets eine Herausforderung und ein Gewinn, sei es das vierbändige, enzyklopädische Handbuch, sei es das Schulmuseum Nürnberg und sein Förderverein. Vivat!

Karl Heinz Martini, Oberstudiendirektor a.D.

Wie soll man als rheinischer Schulmuseumsmann der 2. Generation einen bayerischen der 1. – und somit Gründergeneration – zum 90. Geburtstag beglückwünschen? Die von Max Liedtke mit Schwung und Eleganz gemeisterten Höhen der Schulgeschichtsforschung überragen die hier im eher flachen Rheinland nur nach mehreren Anläufen überwundene Messlatte um ein Vielfaches. Also großes Kompliment, eine ehrfürchtige Verbeugung und herzliche Grüße aus dem Schulmuseum Bergisch Gladbach!

Ihr Peter Joerißen