Between the Wars – Children’s Drawings 1924 – the Daiber Collection

The drawings

Drawings by ten-year-old children at school almost 100 years ago. A precious treasure has been hidden in the FAU’s school history collection for decades.

The drawings are of impressive quality and intensity: themes of the seasons, interior views of homes, animals, floral motifs and Christmas motifs, Christmas trees, farmers at work. One recognizes poverty, social hardship, the consequences of the First World War – the burdens of a childhood immediately after the First World War and shortly before the Nazi dictatorship. But the joy of life, sensitivity, hopes and inventiveness of the children are also visible.

Access to the Daiber Collection database WissKI

The teacher

Wilhelm Daiber, a teacher at Stein elementary school in the 1920s, vowed to teach his pupils to draw and paint, and to do so with joy. He invested in expensive paints and good paper, encouraging the children to pursue their own interests, to find their own pace and sense of proportion. It is completely unimportant whether a cow or a flower or even Santa Claus look like they do in photos. The decisive factor for Daiber is that the children develop their own ideas, self-confidence, creativity and joy in observing things closely. Thousands of drawings are created.

The Researcher

At some point, Daiber begins to observe the children closely. He developed a special method with which he increased their creativity and concentration. At the end observation turns into research.

What is unique about Daiber’s approach is that he collects, labels, analyzes and publishes all the pictures. Over 4,500 drawings from the years 1924 to 1929 have been preserved.

Through his methods and publications, Wilhelm Daiber became a well-known follow and influence to the “Reformpädagogik” throughout Germany.

The Wilhelm Daiber collection is a unique treasure for historians (art and school history), teachers, folklorists and researchers. Daiber sorted the collections according to teaching days and classes and labeled them very carefully. In combination with the archiv collection stored at the Germanisches Nationalmuseum and other collections held by private individuals and in other archives, the result is a unique field of research of early childhood drawing, reform education in the 1920s and the perception of children’s everyday lives in the Weimar Republic in general.

Art historian Regina Reimer’s dissertation project deals with these more than 4,500 preserved children’s drawings made at the school lessons of the reform pedagogue Wilhelm Daiber, the didactics and pedagogy behind them and the historical context.

The collection is open for scientific research, but also for students and pupils:
School History Collection of the University of Erlangen Nuremberg
Regensburger Straße 160, 90478 Nuremberg.

Contact and appointments: schulmuseum@fau.de

Freiwilligendienst Kultur und Bildung im Schulmuseum

Das Schulmuseum bietet junge Menschen ein Freiwilliges Jahr Kultur an. Erleben kann man hier die ganze Welt des Museums – und zwar von innen – als Blick hinter die Kulissen. Das Arbeitsfeld ist sehr unterschiedlich. Man wirft einen Blick in die Bereiche aller Mitarbeiter, sieht sich an welche Projekte grade entstehen und welche Ausstellungen geplant werden, arbeitet bei manchen Vorhaben auch selbst mit. Nebenbei lernt man das professionelle Telefonieren, E-Mails schreiben, Recherchieren und Objekte erfassen. Dabei hat man als FSJler/-in immer die Möglichkeit die eigene Meinung ein zu bringen – und gestaltet manchmal sogar zum Beispiel eine eigene Ausstellung.

Beitrag Lany Martha Jandl

Die Arbeitsplätze sind der Schreibtisch im Büro, die Archivräume mit den Sammlungsobjekten und die Dauerausstellung in der Nürnberger Tafelhalle. Die Sammlungsobjekte werden von Wissenschaftler:innen, Schulen oder auch Medien genutzt. Das Museum verleiht auch einen Museumskoffer mit historischen Schreibgeräten, für den ebenfalls die FSJler verantwortlich sind.

Immer mal begleitet man auch den Museumsleiter oder Mitarbeiter zu Projekten oder in Schulen.

Führungen im Schulmuseums sind momentan leider nicht möglich. Das Museum wird Bausaniert und ist bis 2026 geschlossen. Nach der Neueröffnung werden aber auch die FSJler wieder Führungen für Schüler:innen geben oder bei Führungen mitlaufen.

Für all diese Aufgaben und Aktivitäten gibt es eine regelmäßige Betreuung und Anleitung der FSJler. Bei Fragen kann man auf jeden im Team zugehen. Das Team im Schulmuseum hilft FSJlern gut in das Arbeitsleben. Das ist notwendig, da man als FSJler/-in direkt aus dem Schulalltag kommt und die Arbeitswelt erst im FSJ kennenlernt.

Zwischen den Kriegen – Kinderzeichnungen 1924 – die Sammlung Daiber

Zeichnungen von zehnjährigen Kindern vor bald fast 100 Jahren in der Schule.
Ein kostbarer Schatz verbirgt sich seit Jahrzehnten in der Schulgeschichtlichen Sammlung der FAU. Nun wird er gehoben. Das Dissertationsvorhaben von Regina Reimer beschäftigt sich mit den über 4.500 erhaltenen Kinderzeichnungen aus dem Schulunterricht des Reformpädagogen Wilhelm Daiber, mit der dahinter stehenden Didaktik und Pädagogik und dem historischen Kontext.

Volksschule Stein, 4. Klasse, 1925
Volksschule Stein, 5. Klasse, 1926

Die Zeichnungen sind von beeindruckender Qualität und Intensität: Themen der Jahreszeiten, Innenansichten von Wohnungen, Tiere, florale Motive und Weihnachtsmotive, Christbäume, Pelzmörtl. Wilhelm Daiber, Lehrer an der Volksschule Stein in den 1920er Jahren, hat sich geschworen, seinen Schülerinnen und Schülern zeichnen und malen zu vermitteln und zwar mit Freude. Er investiert in teure Farben und gutes Papier, bestärkt die Kinder darin, ihren eigenen Interessen nachzugehen, ihr eigenes Tempo und Augenmaß zu finden. Es ist vollkommen unwichtig, ob eine Kuh oder eine Blume oder auch der Nikolaus so aussehen wie etwa auf Fotos. Entscheidend ist für Daiber, dass die Kinder eigene Vorstellungen entwickeln, innere Sicherheit und echte Freude am genauen Beobachten. Tausende von Zeichnungen entstehen.

Weihnachtsbaum, gemalt von einem 10jährigen Jungen an der Volksschule Stein, 1925

Irgendwann beginnt Daiber die Kinder genau zu beobachten. Er entwickelt eine besondere Methode mit der er ihr Schaffen und ihre Konzentration noch einmal steigert. Aus dem Beobachten wird schließlich Forschung.

Das einzigartige an Daibers Vorgehen ist, dass er alle Bilder sammelt, beschriftet, und analysiert und dazu publiziert. Erhalten geblieben sind über 4.500 Zeichnungen der Jahre 1924 bis 1929.

Durch seine Methoden und Publikationen wird Wilhelm Daiber ein deutschlandweit bekannter Reformpädagoge.

Der Bestand Wilhelm Daiber ist ein besonderer Schatz für Kunsthistoriker:innen, Pädagog:innen, Volkskundler und Schulgeschichtsforscher:innen. Daiber hat die Sammlungen nach Unterrichtstagen und Klassen sortiert und sehr sorgfältig beschriftet. In Kombination mit dem Nachlass, der im Germanischen Nationalmuseum lagert und weiteren Einzelbeständen bei Privatleuten und in anderen Archiven ergibt sich ein einzigartiges Forschungsfeld zum frühkindlichen Zeichnen, zur Reformpädagogik der zwanziger Jahre aber generell auch zur Wahrnehmung des Alltags von Kindern in der Weimar Republik.

Sammlung Daiber, 1924

Der Bestand steht in den Räumen der Sammlung offen
für wissenschaftliche Forschung, aber gerne auch für Studierende
und Schülerinnen und Schüler:
Schulgeschichtlichen Sammlung der Universität Erlangen Nürnberg
Regensburger Straße 160, 90478 Nürnberg.

Kontakt und Terminvereinbarung: Schulmuseum@fau.de

Forschen und Recherchieren

Wer sich für Schulgeschichte interessiert – gerne auch Schüler:innen – kann unter rund 200.000 historischen Schulobjekten recherchieren, darunter Schulhefte, Zeugnisse, Spickzettel, Tagebücher aber auch Zeichnungen und Unterrichtsvorbereitungen. Der Schwerpunkt liegt auf Bayern, einzelne Bestände stammen aus ganz Deutschland oder sind von internationaler Herkunft.

Unser Team berät entsprechende Forschungsprojekte, Seminararbeiten und Schul-Facharbeiten.

Standort: Universitäts-Campus, Regensburgerstr. 160, 90478 Nürnberg
Bitte vereinbaren Sie einen Termin in unserem Archiv: schulmuseum@fau.de.

Hier können Sie direkt in der Datenbank recherchieren.

Die Schulgeschichtliche Sammlung der Universität Erlangen-Nürnberg wird seit 2019 schrittweise in die Datenbank WissKI überführt. Diese Datenbank erfasst die Sammlungen der Universität und wurde in einer Kooperation von Universität und Germanischen Nationalmuseum Nürnberg entwickelt.

Die vollständige Überführung aller Objekte wird noch viele Jahre dauern. Bis dahin kann parallel auch der Karteikartenkatalog der Sammlung genutzt werden.

Nachlässe von Lehrkräften

Lehrkräfte und ihr Lebenswerk

Die Nachlässe von Lehrkräften haben einen besonderen Wert für die Kulturgeschichte eines Landes. Das Projekt bemüht sich um ihren Erhalt in enger Kooperation mit den lokalen Lehrerverbänden. Im Blick steht der Raum Nürnberg, Erlangen und Fürth.

Ziel ist es, hochbetagte Lehrkräfte in der Region für den Erhalt ihrer wertvollen schulischen Unterlagen, Dokumente und Objekte zu gewinnen. Oft stecken in diesen privaten Notizen, Hefte-Sammlungen, Notenbüchern, Dokumenten und Fotografien der gesamte Erfahrungsschatz einer Lehrkraft und damit auch ein lebenslanger Lern- und Entwicklungsprozess.

Gefördert werden soll durch das Projekt eine gesellschaftsübergreifende Kultur der Wertschätzung und des Bewahrens von Schulobjekten.

Kooperation mit
NLLV, Philologenverband Mittelfranken

Start
Frühjahr 2017